Wie so oft wird auch in der Welt des Investierens ein Fachjargon genutzt, der von Anglizismen und Abkürzungen dominiert wird.
Grade für Interessierte und für Einsteiger kann das nicht nur verwirrend sein, sondern regelrecht entmutigen, sich weiter mit der Thematik Börse auseinanderzusetzen.
Das Kürzel ETF gehört dabei zweifelsohne zu jenen Abkürzungen, die man in diesem Zusammenhang oft hört oder von denen man auf Seiten wie Comdirect* lesen kann.
Doch was sind ETFs und was leisten sie? Sind ETFs auch für Privatinvestoren interessant oder nur ein Thema für Profis?
Was ist ein ETF?
Am einfachsten lässt sich erklären, was ein ETF ist, wenn man die Abkürzung ausschreibt, übersetzt und jedes Wort für sich untersucht.
Wie so viele Wörter und Phrasen aus dem Investment-Bereich stammt auch dieses aus der englischen Sprache. ETF steht hierbei für: Exchange Traded Funds. Eine geeignete Übersetzung in das Deutsche wäre: Börsengehandelter Index Fonds.
Was bedeutet „börsengehandelt“?
Börsengehandelt bedeutet lediglich, dass zu Börsenzeiten jederzeit angekauft oder verkauft werden kann. Das heißt, dass das angelegte Geld zu keiner Zeit gebunden ist. Im Notfall kann also, ähnlich dem Tagesgeld, über die investierte Summe frei verfügt werden.
Natürlich ist eine Auszahlung des investierten Geldes nicht profitabel. Es sollte stets ein Puffer verfügbar sein, der über die Zeit angelegt wurde und problematische Zeiträume überbrücken kann. Nur im äußersten Notfall ist es ratsam, alle Anlagen zu verflüssigen.
Was ist ein Index?
Bei einem Index handelt es sich um eine Liste; in diesem Fall um eine Liste, welche die Aktien verschiedener Unternehmen bündelt.
Ein Beispiel für solch einen Index wäre der Dax30. Dieser beinhaltet 30 Top-Firmen aus dem deutschen Raum, wie Adidas, Allianz, BMW, Lufthansa oder Volkswagen.
Das Investieren in einen Index ist deshalb so lukrativ, weil man in eine große Anzahl von Unternehmen investiert, sich so diversifiziert und nicht auf die nächste Überflieger-Aktie warten oder hoffen muss.
Nicht nur in eine Aktie zu investieren hat außerdem den Vorteil, dass man nicht Gefahr läuft alles zu verlieren, sollte es dem Unternehmen hinter dieser Aktie einmal schlecht gehen.
Tatsächlich werden Firmen, deren Aktien fallen, in dem jeweiligen Index durch ein besseres Unternehmen ersetzt.
Was sind Fonds?
Ein Fonds ist, einfach ausgedrückt, lediglich eine Sammelstelle für Geld. In diesem Fall ist dieser Fonds der ETF, welcher das Geld passiv anlegt.
„Passiv“ bedeutet hier, dass keine Einzelaktien zusammengestellt und gebündelt werden, sondern in einen festen Index investiert wird. Dies geschieht weitestgehend automatisch
Zusammengefasst ist ein ETF, beziehungsweise ein börsengehandelter Index Fonds, ein Instrument, welches das aufgewendete Geld gesammelt in eine Liste investiert.
Welche Vorteile haben ETFs?
Langfristig macht die Investition in ETFs mehr aus dem angelegten Geld, da von steigenden Märkten stärker profitiert wird. Etwaige Verluste fallen durch die hohe Diversität geringer aus und gebündelte Aktien sind deutlich billiger als der Erwerb jeder Einzelaktie.
Fürderhin sind ETFs nicht national beschränkt, sondern erlauben es dem Investor sein Geld weltweit anzulegen.
Beispiele für solche globalen ETFs sind der MSCI World, welche aus über 1600 der international größten Firmen besteht, oder der MSCI Emerging Markets, welcher sich aus den größten Firmen der Entwicklungsländer zusammensetzt.
Andere ETFs erlauben es außerdem in Öl, seltene Erden oder auch Agrarprodukte zu Investieren. Auch die Investition in Gold oder Immobilien ist eine Option.
Zusammengefasst vereinen ETFs also alle Vorteile des passiven Investierens und eignen sich deshalb insbesondere für Privatanleger.
Die Handhabung ist simpel, die Investition ist langfristig orientiert, das Risiko für Verluste ist gegenüber Einzelkäufen sehr klein, die Kosten sind vergleichsweise gering und eine Unabhängigkeit von Finanz- und Vermögensberatern wird geschaffen.